Schweizer Uhren und die Auszeichnung Swiss Made sind der Inbegriff für Qualität im Bereich der Uhren. Dabei ist die Schweiz bereits seit über 400 Jahren mit der Herstellungen von Uhren beschäftigt und beheimatet auch heute noch die bekanntesten Uhrenmarken.

Hochwertige Manufaktur-Kaliber, Automatik-Uhren und raffinierte Komplikationen sind die Spezialität der Schweizer. Gerade im gehobenen Preisbereich und den Luxusuhren dominieren Swiss Made Uhren. Die Geschichte der Schweizer Uhren und die alle bekannten Schweizer Uhrenmarken findest du hier. Eine einfache Sortierung findest du in der Liste aller Uhrenmarken.

Liste Schweizer Uhrenmarke

Die Liste wird ständig erweitert und umfasst Uhrenmarke aus der Schweiz. Falls du eine Marke vermisst, würde ich mich freuen, wenn du mir eine Mail schreibst.

A

B

C

D

G

H

  • H. Moser & Cie.
  • Haldimann Horology
  • Hamilton (Swatch Group)
  • Hanhart
  • Harry Winston (Swatch Group)
  • Hermès
  • Hublot
  • HYT

I

J

  • Jaeger LeCoultre
  • Jaermann & Stübi
  • Jacquet Droz (Swatch Group)
  • JeanRichard
  • Jean Marcel

L

  • Léon Hatot (Swatch Group)
  • Longines (Swatch Group)
  • Louis Erard
  • Louis Moinet
  • Luminox

M

O

  • Omega (Swatch Group)
  • Oris

P

  • Parmigiani
  • Patek Philippe
  • Paul Gerber
  • Paul Picot
  • Piaget

R

T

U

  • Ulysse Nardin
  • Urban Jürgensen
  • Urwerk

V

Z

  • Zeitwinkel
  • Zenith
  • Zeno
  • Zodiac

Geschichte der Schweizer Uhren

Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte wird 1587 gelegt. Der französische Einwanderer Charles Cusin brachte den einheimischen Goldschmieden aus Genf das Uhrmacher-Handwerk bei. Bereits 100 Jahre später waren mehr als 100 Meister in Genf ansäßig, die mehrere Hundert Gesellen beschäftigten.

Anfang des 18. Jahrhunderts machte auch der Uhrenmacher Daniel JeanRichard aus Le Locle von sich Reden. Im selben Jahrhundert verlagerten viele Uhrenmacher ihre Werkstätten entlang des Jura und die Uhrenindustrie florierte zu dieser Zeit. Dort gab es kein Zunftgesetz und die Herstellung war dadurch deutlich günstiger. Die Dörfer Le Locle und La Chaux-de-Fonds werden zu wichtigen Zentren der Uhrenmacherei. Zu dieser Zeit werden bereits jährlich 60.000 Uhren exportiert.

Erste Automatikuhr

Die erste Automatikuhr – es war eine Taschenuhr – wurde 1770 von Louis-Abraham Perrelet im Le Locle präsentiert. Dabei wird die Bewegungsenergie des Trägers so umgewandelt, dass der Aufzug bedient wird. Louis-Frederic Perrelet erfand im Jahr 1827 dann die erste Uhr mit einem ewigen Kalender. Es sollte aber bis zum 1. Weltkrieg dauern, bis die ersten Armbanduhren verkauft wurden. Im Jahr 1922 wurden dann auch Armbanduhren mit Automatik-Uhrwerk hergestellt.

Damals entstehen weit über ein Dutzend verschiedene Berufe, die sich jeweils auf Teilbereiche spezialisieren: Spiralfedermacher, Gehäusemacher, Rubinhebelmacher etc. Im Jahre 1870 stürzt die Schweizer Uhrenindustrie in erste große Krise. Die Automatisierung hat in den USA bereits Einzug gehalten und Maschinen produzieren standardisierte Bauteile. 1870 stammten noch 3/4 aller Uhren aus der Schweiz. In den nächsten Jahren verdrängen die günstigen Armbanduhren aus Deutschland und den USA viele einheimische Marken. Die Schweizer nehmen den Kampf an und bauen eigene Fabriken in den Jurahöhen auf.

Nächste Krise & Luxusuhren

Ende des 19. Jahrhunderts setzt die industrielle Produktion ihren SIegeszug auch in der Schweiz fort. Die Anzahl der Fabriken für Taschenuhren verzehnfacht sich zwischen den Jahren 1882 und 1911. Damals präsentiert die Uhrenmarke Girard-Perregaux die ersten Armabnduhren.

Mit Beginn des 1. Weltkriegs beginnt bereits die nächste existenzielle Krise für die Schweizer Uhrenindustrie. Die Exporte in die angrenzenden Länder und die Sowjetunion kommen komplett zum erliegen und weitere Staaten erheben hohe Einfuhrzölle. Die Arbeitslosigkeit steigt bis auf 25.000 im Jahr 1921 und die Exportzahlen haben sich halbiert.

Luxusuhren aus der Schweiz waren wenig bis gar nicht von der Krise betroffen. Rolex florierte während dieser Zeit und präsentierte mit der Oyster im Jahr 1926 die erste wasserdichte Uhr. Die Luxusuhren-Schmiede LeCoultre lancierte 1929 die weltweit kleinste Sportuhr Reverso.

SSIH und ASUAG

Im Zuge der Krise wurde im Jahr 1930 die Société Suisse pour l’Industrie Horlogére SA (SSIH) von den Firmen Omega und Tissot gegründet. Bald schlossen sich auch die Firmen Lemania, Hamilton, Lanco, Cortebert, Rayville und Marc Favre an.

Die zweite große Gruppe war die 1931 gegründete Allgemeine Schweizerische Uhrenindustrie AG (ASUAG). Mit der Hilfe des Staats und Schweizer Banken wurde diese wichtige Holding gegründet. Damit wurde auf die Rezession im Jahr 1929 reagiert und es wurden Mindeststandards für Preise und Zahlungsmodalitäten festgelegt. Defacto wurde damit ein Kartell geschaffen.

Quarzkrise

Nach dem 2. Weltkrieg erlebte der Export Schweizer Uhren neue Höhen. Wurde im Jahr 1950 noch 25 Millionen Zeitmesser exportiert waren es 20 Jahre später bereits 80 Millionen Armbanduhren. Die nächste große Krise – die Quarzkrise – stand aber bereits in den 1970er Jahren vor der Tür. Die Schweizer Uhrenindustrie hatte dabei eine aufstrebende Technologie verpasst: Quarzuhrwerke.

Diesmal wurden die Schweizer von den Japanern überrascht. Das elektronsiche Quarzuhrwerk war deutlich günstiger und einfacher herzustellen als ein mechanisches Uhrwerk. Uhrenmarken wie Casio, Citizen und Seiko machten plötzlich den Schweizer Uhrenmarken die Exporte streitig. Im Zuge der Krise wurden unter der Führung von Nicolas Hayek die beiden Konzerne ASUAG und SSIH zu der Swatch Group vereint.

Schweizer Uhren heute

Anfangs versuchten die Schweizer Uhrenhersteller ebenfalls günstige Quarzuhren herzustellen und scheiterten damit. Das Comeback schafften schließlich die hochwertigen Luxusuhren mit Manufaktur-Kaliber und Swiss Made Qualität.

Im Jahr 2015 wurden etwa 1,2 Milliarden Armbanduhren verkauft, von denen 29,2 Millionen aus der Schweiz stammen (Quelle). Damit ist der Marktanteil, was die Stückzahlen betrifft, nur etwas über 2%. Bemerkenswert ist aber der durchschnittliche Verkaufspreis einer Schweizer Uhr in Höhe von 739 Dollar. Uhren aus der Schweiz haben 54% Anteil an den weltweiten Umsätzen.

Die 10 größten Uhrenhersteller nach Marktanteil (Umsatz):

  • Swatch Group: 18,3%
  • Richemont: 15,7 %
  • Rolex: 11,8 %
  • Fossil: 5,2 %
  • LVMH / Bulgari: 4,7 %
  • Citizen: 3,9 %
  • Seiko: 3,4 %
  • Patek Philippe: 3 %
  • Casio: 2,1 %
  • Audemars Piguet: 1,7 %

Swiss Made Uhren

Bei den meisten Schweizer Uhrenhersteller wird Wert auf das Prädikat Swiss Made gelegt. Das bedeutet, dass mindestens 60% des Wertes der Uhr in der Schweiz geschaffen werden muss. Forschung, Entwicklung und der Zusammenbau werden dabei mit gerechnet. Du erkennst die Uhren durch den Schriftzug “Swiss Made”, der in der Regel ganz klein bei 6 Uhr auf dem Zifferblatt zu erkennen ist.

Dementsprechend hoch sind die Kosten für die Herstellung von Swiss Made Uhren. Günstige Modelle von Swiss Alpine Military oder Wenger sind bereits ab ca. 150 Euro erhältlich. Die meisten Swiss Made Uhren kosten jedoch 500 Euro und mehr. Dafür erhältst du dann eine hochwertige Armbanduhr, mit der du lange deine Freude haben wirst. Teure Luxusuhren verzichten häufig auf den Schriftzug Swiss Made.

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Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API