Automatikuhren sind faszinierende Meisterwerke. Ein kleiner Rotor auf der Rückseite des Uhrwerks sorgt dafür, dass dem Uhrwerk nie die Energie ausgeht. Dabei wird die Bewegungsenergie des Trägers genutzt und umgewandelt. Wer jedoch mehr als nur eine Automatikuhr besitzt, steht vor der Herausforderung, die Uhren anderweitig mit Energie zu versorgen. Hier kommt ein Uhrenbeweger ins Spiel. Bei einem Uhrenbeweger können, je nach Größe, Automatikuhren gedreht werde und bleiben so nie stehen.
Welche Drehrichtung benötigt deine Uhr? Willst du einen Beweger mit Netzbetrieb oder Batterien? Benötigst du einen Uhrenbeweger für 1, 2, 4 oder noch mehr Uhren. In diesem Artikel erfährst du worauf du beim Kauf eines Uhrenbewegers alles achten musst.
Am Ende des Artikels findest du einen Vergleich und Empfehlung der besten Uhrenbeweger in jeder Größen-Kategorie.
Uhrenbeweger Vergleich
Der optimale Uhrenbeweger richtet sich in erster Linie danach, wie viele Automatikuhren du besitzt oder planst zu kaufen. Wenn du nur zwei oder drei Automatikuhren hast reicht häufig ein Uhrenbeweger mit 1 Platz. Eine der Uhren trägst du und die andere Uhr platzierst du im Beweger. Wenn du im Urlaub oder Dienstreise bist reicht so ein kleiner Uhrenbeweger vollkommen aus. Wenn du planst eine größere Uhrensammlung aufzubauen, dann sind die größeren Beweger besser geeignet. In jeder Kategorie haben wir die Top 3 Uhrenbewegen im direkten Vergleich. Ein Uhrenbeweger Test wird in Zukunft folgen.
Uhrenbeweger für 1 Uhr
Falls du nur eine Automatikuhr hast, oder nur Platz für 1 Uhr benötigst, dann ist ein Uhrenbeweger für 1 Uhr die beste Lösung. Preislich bewegen sich die Einer-Modelle zwischen 40 und 100 Euro.
Top 3 Uhrenbeweger für 2 Uhren
Vielleicht hast du bereits 2 Automatikuhren, oder du planst dir bald eine weitere Automatikuhr zuzulegen. Dann bietet sich ein Uhrenbeweger für 2 Uhren an. Bei manchen Geräten ist nur ein großer Dreher für beide Uhren. Andere Modelle haben zwei Dreher, die sich sogar unterschiedlich einstellen lassen.
Top 3 Uhrenbeweger für 3 bis 4 Uhren
Bei den größeren Uhrenbewegern spielen Optik eine größere Rolle. Gerade die Hersteller Beco und Modalo haben mehrere schöne Beweger in dieser Kategorie zu bieten. Die besten 3 Uhrenbeweger für 3 bis 4 Uhren findest du hier. Die Geräte sind auch für den Tresor geeignet.
Top 3 Uhrenbeweger für 6 bis 8 Uhren
Wenn du bereits viele Automatikuhren besitzt, oder dir eine Sammlung aufbauen möchtest, dann ist ein großer Uhrenbeweger für 6 bis 8 Uhren eine gute Wahl. Neben den günstigen Uhrenbewegern von Klarstein bieten Modalo und Aevitas hochwertige Beweger an.
Wozu einen Uhrenbeweger?
Wer sich eine Automatikuhr anschafft, muss sicherstellen, dass diese immer läuft. Schafft du dir dann eine weitere Uhr an, bleibt eine der beiden Automatikuhren liegen und zwangsläufig irgendwann stehen. Das ist natürlich ärgerlich und ein Aufziehen und Einstellen ist mühsam. Im Gegensatz zu batteriebetriebenen Uhren bleiben Automatikuhren nach einer gewissen Zeit stehen, wenn ihnen die nötige Bewegung fehlt, welche die notwendige Energie auf das Uhrwerk überträgt.
Automatikuhren funktionieren nur, wenn von außen eine Bewegung auf das Rotor-System innerhalb der Uhr einwirkt. Sie werden nicht mit Batterien angetrieben, sondern sie ausschließlich durch die Bewegungen des Handgelenkes und die hier entstehende Energie, welche sich auf das Uhrwerk überträgt, am Laufen gehalten. Als Folge dieser Bewegungen werden die Uhrfelder, die sich in der Automatikuhr befinden, gespannt. Geschieht dies nicht, bleibt die Uhr nach etwa zwei bis drei Tagen durch den Bewegungsmangel stehen und muss vom Träger komplett neu eingestellt werden. An dieser Stelle kommt der Uhrenbeweger, der genau das Stehenbleiben verhindern kann.
Uhrenbeweger haben im Prinzip exakt die Aufgabe zu übernehmen, die sonst der Träger der Uhr hat. Uhrenbeweger imitieren die Handbewegung eines Uhrenträgers zu dem Zeitpunkt, wenn die Uhr nicht vom Nutzer getragen wird. Ein Uhrenbeweger dient in erster Linie dem Erhalt der aktuellen Einstellung der Uhrzeit und aller weitere Komplikationen, wie Datum, Mondphasen-Anzeige oder 2. Zeitzone. Darüber hinaus hat ein Uhrenbeweger auch eine dekorative Funktion.
Energiegewinnung bei Automatikuhren
Nutzer, die an ihrem Handgelenk eine noble Armbanduhr haben, besitzen nicht nur einen praktischen Zeitmesser, sondern auch ein kleines technisches Meisterwerk. Automatikuhrwerke benötigt weder Batterien, noch muss sie von Hand aufgezogen werden. Eine solche Uhr verfügt über einen ausgeklügelten Rotor-Mechanismus, durch den das präzise Uhrwerk schrittweise aufgeladen wird. Der beidseitig-drehende Rotor, der sich auf der Rückseite des Zeitmessers befindet, macht sich dabei das Prinzip der Trägheit zunutze. Jede noch so kleine Bewegung des Trägers versetzt einen Rotor, der aus einer pendelförmigen Struktur besteht, in Schwingungen.
Häufig sind diese Rotoren auf rückseitigen durchsichtigen Sichtglasboden zu beobachten. Schnellen Bewegungen folgt die Konstruktion zeitverzögert. Die Trägheit hält sie einen Moment still, danach folgt die Bewegungsrichtung. Richtungsänderungen des Pendels werden in physikalische Energie umgesetzt, wodurch die Mechanik des Uhrwerks in eine Spannung versetzt wird und sich dadurch auflädt. Die Energie wird ausschließlich aus Bewegungen entnommen. Wenn diese jedoch unterbleibt, wird die Restenergie durch einen Nachlauf genutzt, der wenige Minuten überbrücken kann.
Funktionsweise von Uhrenbewegern
Das Grundprinzip eines Uhrenbewegers besteht darin, dass ein Motor die Automatikuhr dreht, um den Zeitmesser auf diese Weise immer wieder neu aufzuziehen. Moderne Beweger können mehrere Uhren gleichzeitig aufnehmen. Häufig benötigen diese Geräte jedoch viel Energie, um alle Zeitmesser effizient zu bewegen. Es empfiehlt sich, möglichst nicht mehr als drei Uhren pro Dreher unterzubringen.
Worauf achten bei einem Uhrenbeweger?
Im Gegensatz zu Automatikuhren, die für viele ihrer Nutzer gleichzeitig ein Statussymbol sind, kommt es bei einem Uhrenbeweger in erster Linie auf seine Funktionen an. Manche Uhren müssen mit dem Uhrzeigersinn und andere gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Einige Zeitmesser benötigen sogar die Bewegung sowohl nach links als auch nach rechts. Nutzer einer Automatikuhr müssen daher zunächst feststellen, welche Drehrichtung für ihre Uhr notwendig ist. Diese Angaben lassen sich in der Regel der jeweiligen Herstelleranleitung entnehmen. Ist der Uhrenbesitzer sich darüber nicht sicher, sollte er einen Beweger auswählen, der sowohl nach links, aber auch nach rechts dreht und sich somit für alle Arten eignet.
Uhrenbeweger sollten über eine Intervallschaltung verfügen, welche Nutzern die Möglichkeit bietet, die Abfolge der Drehungen sowie Pausen zu programmieren. In den meisten Fällen reichen 1.000 Umdrehungen täglich aus. Damit diese Zahl nicht überschritten wird und die Automatikuhren nicht durch den Dreher überzogen werden, gibt es spezielle Ruhephasen, durch die zudem noch Energie gespart wird.
Die meisten Modelle bestehen aus Kunststoff, der robust, pflegeleicht und leicht ist. Manche Uhrenboxen bestehen aus Carbon oder sogar aus geschnitztem Holz. Optische Hingucker sind Sichtfenster aus Glas, welche die darin befindlichen Zeitmesser hervorragend zur Schau stellen. Im Gegensatz zu normalem Glas sollte hierfür stabiles Plexiglas oder Acrylglas verwendet werden.
Welche Funktionen gibt es bei Uhrenbewegern?
Manche Geräte besitzen eine Schlafphasenfunktion, die manuell aktiviert oder durch eine Zeitschaltuhr programmiert werden kann. Bei entsprechender Programmierung stellt das Gerät in der Schlafphase alle Bewegungen ein. Diese Funktion eignet sich für Modelle, die im Schlafzimmer verwendet werden.
Beweger mit verschließbarem Deckel verfügen häufig über eine Auto-Stopp-Funktion, bei der nach Öffnen des Gehäuses die Bewegung der Zeitmesser automatisch gestoppt wird. Die Uhr kann so automatisch entnommen werden.
Es gibt Uhrenbeweger mit einer speziellen Schnellaufzugfunktion. Diese ist für Automatikuhren gedacht, die vom Nutzer umgehend benutzt werden müssen und bei denen jedoch das Uhrwerk noch nicht aufgezogen ist. Der Zeitmesser wird bei dieser Funktion lediglich einige Minuten bewegt, wodurch er mit einer Grundenergie versorgt wird, welche für seine Nutzung notwendig ist.
Einige Modelle verfügen über eine Innenbeleuchtung. Beleuchtungen sind mittlerweile von klassischen weichen Lichtquellen bis zu LEDs in verschiedenen Farben erhältlich. Für Nutzer, die den Beweger als Dekorationsobjekt zur Präsentation der eigenen Uhren nutzen, ist eine Innenbeleuchtung ein sinnvolles Accessoire.
Qualitätskriterien für Uhrenbeweger
Uhrenbeweger sind, wie auch die Automatikuhren, Qualitätsprodukte, die hohe Anforderungen erfüllen müssen. Als Käufer gibt es einige Punkte und Qualitätskriterien zu beachten.
Als Interessenten gilt es vor dem Kauf zu ermitteln, in welcher Position die Uhr auf das Gerät gelegt wird. Je nach Modell kann es sich um ein Kissen als Unterlagen handeln oder der Zeitmesser wird in eine Spange eingelegt, die mit einer Halterung verbunden ist.
Bei hochwertigen Bewegern ist die Motorwelle, auf der die Uhr sitzt, kugelgelagert. Die Geräte sollten leise betrieben und langlebig sein. Je mehr Uhren jedoch auf einem Beweger angebracht werden, umso lauter ist das Gerät. Käufer müssen auf die Zahl der benötigten Umdrehungen achten, wobei je Tag etwa 1.000 Umdrehungen ausreichen, damit die im Beweger befindliche Uhr laufen kann. Die Modelle verfügen in der Regel über Einstellungsmöglichkeiten, bei der die Umdrehungszahl als “Turns per day – TPD” oder auf Deutsch als “Umdrehungen pro Tag – UPT” angezeigt wird.
Batteriebetriebener Uhrenbeweger oder Netzbetrieb
Es gibt Uhrenbeweger, die durch eine Batterie betrieben werden, während andere Modelle Strom über ein Netzteil beziehen. Nutzer sollten sich fragen, ob sie zum Beispiel ihre Uhrensammlung zur Schau stellen wollen. Wird das Gerät zu Schauzwecken in einem Safe aufgestellt, empfiehlt sich der Kauf eines batteriebetriebenen Uhrenbewegers. Auch wenn die Uhren samt ihren Bewegern in einer verschlossenen Glasvitrine aufgestellt werden sollten, sollte die Variante mit Batteriebetrieb gewählt werden. Befinden sich die Uhren in einem offenen Schrank, eignet sich zum Aufziehen auch ein Gerät mit Netzteil, da das Stromkabel in diesem Fall unauffällig hinter dem Schrank verlegt werden kann.
Uhrenbeweger gibt es für eine verschiedene Anzahl von Uhren, die gleichzeitig bewegt werden können. Dennoch sollten nicht mehr als zwei oder drei Zeitmesser an einem Gerät angebracht werden, weil Modelle für mehrere Uhren einen schnelleren und kraftvolleren Motor benötigen und während des Betriebes ein lauteres Betriebsgeräusch erzeugen.
Optische Kriterien für Uhrenbeweger
Ein Kriterium für Optik und Design eines Uhrenbewegers ist der zukünftige Ort, an dem er seine Tätigkeit verrichten soll. Steht der Dreher eher im Verborgenen in einem Schrank oder befindet er sich an einem Ort, wo er – einschließlich der darin befindlichen Uhren – gesehen werden soll? Begehrt sind High-Tech-Uhrenbeweger mit starker Leistung, mit denen parallel mehrere Uhren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegt werden können. Manche Beweger sind, wie ihr Inhalt, begehrte Sammlerstücke, sodass sie von ihren Herstellern in der Regel edel gestaltet werden.
In Bezug auf das Design werden edle Hölzer, Intarsien oder sogar Einlagen aus Gold und Silber verwendet. Begehrt sind sogar Modelle, die aus alten Tresoren gefertigt wurden, während wiederum andere Geräte in einem Tresor integriert sind, sodass die Automatikuhren nicht nur bewegt werden, sondern auch vor Diebstahl geschützt sind. Es gibt Beweger, die sich in einem modernen Kasten befinden und blaues Licht ausstrahlen. Diese eignen sich für Besitzer moderner Luxusuhren und sind sogar aus Rotholz oder anderen Materialien erhältlich.
Größe und Material
Klassische Einergeräte sind kubisch und aus Holz oder Glas gestaltet. Alternative gibt es auch runde Uhrenbeweger für einzelne Uhren. Die Materialien sind häufig neben Kunststoff, Metall, Glas, Leder, Plexiglas oder Wurzelholz. Beweger für zwei, vier oder acht Automatikuhren gibt es ebenfalls in verschiedenen Ausführungen. Oft sorgt Wurzelholz, das mit Leder im Innenraum kombiniert wird, für ein edles und hochwertiges Gesamtbild dieser Geräte. Die Elektronik der Beweger wurde diskret in den Geräten integriert und stört nicht die Gesamterscheinung. Modelle für mehrere Uhren besitzen manchmal Schubladen, in denen sich Platz für weitere Uhren befindet.
Hersteller von Uhrenbewegern
Die wichtigsten Markenherstellern von Uhrenbewegern möchten wir etwas näher vorstellen:
- Klarstein Uhrenbeweger
- Designhütte Uhrenbeweger
- Heisse & Söhne Uhrenbeweger
- Modalo Uhrenbeweger
Der Hersteller Heisse & Söhne baut aus unterschiedlichen Materialien Sonderanfertigungen und bietet auch einen Safe, der die Zeitmesser nicht nur bewegt, sondern auch sicher lagert. Ein Anbieter aus Österreich ist Buben & Zörweg, der seit 1995 Uhrenbeweger herstellt. ORBITA gehört zu den international führenden Herstellern von Bewegern. Rapport ist ein englischer Anbieter, der Beweger mit einer Schwingkopftechnik herstellt, bei der sich die Uhr nicht dreht, sondern schwingt. Weitere Hersteller sind Beco, MTE, Kadloo, Rothenschild, Safewinder und Underwood.
Weiterführende Links
Headerbild: 3 Invicta Uhren auf einem Uhrenbeweger von Eric Kilby (CC BY-SA 2.0)
Letzte Aktualisierung am 11.05.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API