Swiss Made ist ein Hekunfts- und Qualitätssiegel für Produkte aus der Schweiz, um vor Trittbrettfahreren zu schützen. Die offiziellen gesetzlichen Bestimmungen gehen auf das Jahr 1971 zurück und wurden 2013 überarbeitet.

In einer Verordnung werden die Vorgaben geregelt, die eine Schweizer Uhr zu erfüllen hat. Die Kosten einer Schweizer Uhr, die in der Schweiz entstehen, müssen mindestens 60% des Wertes ausmachen. Zu den Kosten dürfen jetzt auch Forschung, Entwicklung und das Zusammensetzen gerechnet werden.

Swiss Made Uhrenmarken

Die Schweiz ist seit weit über 200 Jahren ein wichtiges Zentrum in der Uhrmacherkunst. Ob in Genf, Le Chaux-de-Fonds oder Le Locle – viele namenhafte Uhrenmarken haben ihren Sitz in der Schweiz. Die Schweizer Uhrenindustrie hat mehrere Krisen überlegt. So ging auch die Quarzkrise in den 70er Jahren nicht spurlos an der Schweiz vorbei, aber die größten Uhrenmarken sind immer noch dort beheimatet.

Die wichtigsten Schweizer Uhrenmarken möchte ich dir etwas näher vorstellen. In unserer umfangreichen findest du weitere Schweizer Marken. Schweizer Uhrenhersteller setzen in der Regel auf hochwertige mechanische Uhrwerke mit Manufakturwerke. Automatik-Uhren aus der Schweiz sind in der Regel erst ab 500 Euro aufwärts erhältlich.

Schweizer Uhrenmarken mit Swiss Made Uhren

Denn Statistiken zeigen: Obwohl nur 3% der Armbanduhren in der Schweiz produziert werden, wird 50% des weltweiten Umsatz mit Schweizer Uhren erzielt. Die Swatch Group, Rolex und Omega sind Schwergewichte der Uhrenindustrie und stammen alle aus der Schweiz. Und auch im mittleren Preissegment von 500 bis 5.000 Euro dominieren die Uhren aus dem bergigen Nachbarland.

Einige Uhrenmarken mit Swiss Made Uhren:

  • Certina: Solide Schweizer Uhren mit ETA Uhrwerken und elegantem Design und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Double Security Concept.
  • Longines: Sportliche Taucheruhren Hydroconquest, elegante Uhren Conquest und Fliegeruhren Avigation.
  • Maurice Lacroix: Elegante Armbanduhren in den Serien Aikon, Pontos und Masterpiece.
  • Mido: Unterschätze Marke mit eleganten Chronographen mit ETA Uhrwerk. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Omega: Hochwertige Chronographen und Sportuhren für Männer. Die Kollektionen Seamaster, Speedmaster und De Ville sprechen für sich.
  • Oris: Sportliche Herrenuhren in den Serien Big Crown, Aquis, Source of Life und weiteren.
  • Rolex: Die weltweit größte und bekannteste Uhrenmarke mit Luxusuhren. GMT-Master, Submariner, Explorer etc.
  • TAG Heuer: Sportliche Herrenuhren mit Stoppfunktion und Manufaktur-Kaliber.
  • Tissot: Sportliche und modische Armbanduhren bereits unter 300 Euro erhältlich.
  • Victorinox: Zuverlässige und robuste Armbanduhren mit Edelstahl- oder Paracord-Armband.

Die günstigsten Swiss Made Uhren findest du bei den Marken Swiss Alpine Military und Wenger. Die beiden Hersteller offerieren mehrere Armbanduhren für etwas 100 Euro. Bei den bekannteren Herstellern kosten die einfacheren Swiss Made Uhren bereits 300 bis 500 Euro. Preislich ist nach oben bei den Schweizer Uhren natürlich keine Grenze gesetzt.

Oris Aquis Date 01 733 7732 4135-07 8 21 05PEB
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MAURICE LACROIX Schweizer Automatikuhr Aikon AI6008-SS002-430-1
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Longines L37424966 Herren Armbanduhr
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Certina Heritage Uhr C036.407.11.050.00
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TISSOT Herrenarmbanduhren T120.407.11.051.00
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Wenger Herren Armbanduhr Attitude Ø 42mm, Swiss Made, Analog Quarz, Wasserdicht bis 100m, Nylon/Leder Armband, Schwarz/Grün, 01.1541.104
Wenger Herren Armbanduhr Attitude Ø 42mm, Swiss...
Swiss Alpine Military Herren Uhr Chrono 7063.9877SAM Silikon
Swiss Alpine Military Herren Uhr Chrono...
Victorinox Sportuhr 241602
Victorinox Sportuhr 241602

Geschichte von Swiss Made

Die Bezeichnung Swiss Made reicht zurück bis ins 17. Jahrhundert, als sich Genfer Uhrmacher vereinten um den eigenen Beruf zu schützen. Jede Uhr, die in Genf hergestellt wurde, musste den Stempel des Meisters haben, der die Uhr hergestellt hat.

Nicht überall ist die Uhrmacherzunft so gut organisiert wie in Genf. Rund um La Chaux-de-Fonts, Le Locle und Ste-Croix sind hauptsächlich Familien-Ateliers, die ihren Weg in die Geschichte finden.

Swiss Made auf einem Hamilton Zifferblatt

Swiss Made auf einem Hamilton Zifferblatt – von Kazuhiro Keino (CC BY 2.0)

Industrialisierung in den USA

Obwohl das Handwerk im 19. in den Vereinigten Staaten noch blüht weht inzwischen auch ein anderer Weg. Das Wissen, dass mit der Industrialisierung und Automatisierung von Feuerwaffen gewonnen wurde, lässt sich auch auf die Uhrenherstellung übertragen. Die Weltausstellung 1876 in Philadelphia sensibilisiert die Schweizer Uhrmacher.

Geburtsstunde von Swiss Made

Um mit dem Aufstieg der amerikanischen Konkurrenten besser fertigzuwerden betonen die Schweizer Präzision und erstellen ein Etikett um sich zu schützen. 1880 war die offizielle Geburtsstunde des Siegels Swiss Made. Es war bewusst in englischer Sprache formuliert, denn die Konkurrenz kam aus den USA.

Im gleichen Jahr erkennt die Schweizer Regierung auch die Notwendigkeit für einen besseren Schutz der Werte: Qualität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Es wird das erste Gesetz zum Schutz von Marken und Herkunftsangaben verabschiedet.

Swiss Made ab 1971

Zu einer gesetzlichen Bestimmung kam es erst im am 23.12.1971. Dort wird die Verwendung rund um Swiss Made genau geregelt. Derzeit erlaubt der Gesetztgeber diese Begriffe: Suisse, produit suisse, qualité suisse, fabriqué en Suisse, Swiss Made, Swiss Movement und Swiss.

In dem Gesetz regeln 7 Artikel die Bezeichnungen:

  • Artikel 1 beschreibt den allgemeinen Uhrenbegriff Schweizer Uhr
  • Artikel 2 beschreibt die Vorgaben für Schweizer Uhrwerke
    • Artikel 2c wörtlich: “die Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation ohne Berücksichtigung der Kosten für das Zusammensetzen mindestens 50 Prozent des Wertes ausmachen.”
  • Artikel 3 definiert die Voraussetzung für die Verwendung des Begriffes
  • Artikel 4 bis 7 befassen sich mit der Anbringung auf Gehäuser, Zifferblatt und anderen Teilen der Uhr.

Schweizer Uhr und Schweizer Uhrwerk

1995 wurden die Regularien nochmals leicht überarbeitet. Für eine “Swiss Watch” galten folgende Vorschriften:

  • Ein Schweizer Uhrwerk wird verwendet.
  • Das Uhrwerk wird in der Schweiz in das Gehäuse montiert.
  • Die finale Inspektion wird in der Schweiz durchgeführt.

Für ein Schweizer Uhrwerk gelten diese Vorgaben:

  • Das Uhrwerk wird in der Schweiz zusammengesetzt.
  • Das Uhrwerk wird in der Schweiz inspiziert.
  • Die Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation machen mindestens 50 % aus, wobei die Kosten für das Zusammensetzen nicht mit berücksichtigt werden.

Swiss Made auf dem Zifferblatt

Die kurze und prägnante Bezeichnung Swiss Made eignet sich optimal für die Platzierung auf einem Zifferblatt. Die entgültige Position auf beiden Seiten bei 6 Uhr wurde auch erst mit den Gesetzen reguliert. Heute wird der Schriftzug von allen etablierten Uhrenherstellern geanu dort platziert.

Auch deusche Uhrenmarken sind dazu übergegangen Made in Germany bei 6 Uhr zu positionieren. Der kleine Hinweis auf die Herkunft werdet den Zeitmesser massiv auf.

Swissness und Suissitude

Der Begriff Swissness kam Ender 1990er in der Schweiz auf, und sollte die Schweiz als trendige Marke positionieren. Neben Qualität, Zuverlässigkeit und Präzision werden auch Begriffe wie Fairness und Natürlichkeit mit Swissness verbunden. Optisch sind Produkte an dem Schweizerkreuz in verschiedenen Variationen zu erkennen.

Ähnlich wie Swiss Made ist dieses Gütesiegel aus der Schweiz auch Ziel von Trittbrettfahrern. Seit 2006 unterstützt daher auch der Gesetzgeber das Projekt Swissness um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

Swiss Made Änderungsvorschlag der FH

Seit 2007 arbeitet auch der Schweizer Verband der Uhrenindustrie FH (Fédération de l’industrie horlogère suisse) auf eine Verschärfung und Änderung der Gesetzgebung hin. Es wird seit dem angestrebt den Anteil der Kosten, die in der Schweiz entstehen auf 60 % für Quarzuhren, und 80 % für mechanische Uhren, zu erhöhen.

Rohmaterialien, Edelsteine und Batterien sollen von den Kosten herausgerechnet werden, dafür sollen Forschung und Prototypen dazuzählen.

Am 21.06.2013 hat das Schweizer Parlament eine Änderung des Gesetzes zum Schutz von Marken und Herkunftsangaben verabschiedet. Diese “Swissness-Vorlage” hatte zum Ziel, das Schweizer Herkunfts- und Gütesiegel zu stärken.

Industrieprodukte – dazu zählen auch Uhren – sind Swiss Made, wenn mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen. Gerade für diese Regelung hat sich Uhrenindustrie besonders stark gemacht.

So steht im Artikel 48c des Markenschutzgesetz, dass folgende Kosten berücksichtigt werden:

  • die Kosten für die Fabrikation und Zusammensetzung;
  • die Kosten für Forschung und Entwicklung
  • die Kosten für gesetzlich vorgeschriebene oder branchenweit einheitlich geregelte Qualitätssicherung und Zertifizierung;

Ausgeschlossen sind die Transportkosten, Verpackungskosten und die Kosten für die Rohstoffe. Es handelt sich aber de fakto um eine Lockerung, da wesentlich mehr Kosten mit verrechnet werden dürfen.

Weiterführende Links und Quellen

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