Geschichte von Timex – 1854 bis jetzt

Timex wurde 1854 in Waterbury, Connecticut gegründet. Die US-amerikanische Uhrenfirma wurde mit der Yankee-Taschenuhr um 1900 bekannt. In den 1930er wurde die Mickey-Mouse-Uhr hergestellt.

In den 60er Jahren waren die robusten Timex Armbanduhren sehr erfolgreich in den USA. Nach der Quarzkrise wurde mit der Timex Ironman eine der weltweit erfolgreichsten Sportuhren produziert.

Zur Timex Group gehören inzwischen auch Guess, Nautica, Marc Ecko und Vincent Bérard. In den drei Serien Expedition, Intelligent Quartz und Weekender bietet Timex zahlreiche moderne Herrenuhren. Die modischen Armbanduhren kosten zwischen 30 und 200 Euro.

Geschichte von Timex

Im Jahr 1854 wurde in Waterbury Connecticut die Waterbury Clock Company von Benedict & Brunham gegründet. Die Firma lag damit in der Hochburg der US-amerikanischen Uhrenherstellung, dass auch “Switzerland of America” genannt wurde. Das Unternehmen stellte Messingräder und Getriebe für den Export nach Europa her. Heute ist Timex die letzte verbliebene Uhrenfirma dieser Region.

Ersten Taschenuhren

Im Jahre 1877 wurde eine günstige Taschenuhr aus Messing für Benedict & Burnham hergestellt. Anfangs wurden 200 Exemplare hergestellt, doch die Produktion stieg rasant an. 1880 übernahm die Schwesterfirma Waterbury Watch Company die Fertigung und den Verkauf. Dadurch war die Waterbury Watch Company der weltweit größte Uhrenhersteller im Jahr 1888.

Waterbury Watch Company Taschenuhren

Werbung für Waterbury Watch Company Taschenuhren (public Domain)

Ingersoll Uhren

Die Waterbury Watch Company konnte mit der Billigstrategie nicht lange überleben und wurde 1898 zur New England Watch Company umstrukturiert. Mit hochpreisigen Uhren konnte die Firma jedoch auch nicht überzeugen, und wurde 1912 an die Robert H. Ingersoll & Bro. verkauft.

Die ersten Ingersoll Uhren erschienen bereits 1892 und wurde von der Waterbury Watch Company hergestellt. Die Ingersoll Yankee kostete nur 1 Dollar und war damit für jedermann erschwinglich. Im Jahr 1910 wurden 3,5 Millionen Yankee-Uhren hergestellt.

Ersten Armbanduhren

Mit dem Eintritt der USA in den 1. Weltkrieg kam es neue Anforderungen an Zeitmesser. Die Waterbury Clock Company stellte die neuartigen Armbanduhren mit Leuchtzeigern her. Dafür wurde ein kleines Taschenuhr-Kaliber für Damenuhren umgebaut und die Krone wurde bei 3 Uhr platziert.

1922 meldete Robert H. Ingersoll & Bro. Konkurs an und die Waterbury Clock Company kaufte das Unternehmen – inklusive der Waterbury Watch Company – für 1,5 Millionen Dollar. Im Jahr 1930 wurde die in London ansässige Ingersoll Ltd. jedoch wieder verkauft.

In den Staaten wurden Ingersoll Uhren weiter bis in die 1950er Jahre verkauft. Die Europa bediente die Ingersoll Ltd. den Markt mit eigenen Zeitmessern.

Mickey-Mouse-Uhren

1930 erwarb die Waterbury Clock Company dann die Lizenzrechte für Walt Disney. 1933 wurden die neuen Mickey-Mouse-Uhren auf der Weltausstellung in Chicago präsentiert und wurden schnell zu Erfolg. Im Jahre 1941 kaufen die beiden Norweger Thomas Olsen und Joakim Lehmkuhl die Mehrheitsanteile.

In den nächsten Jahren stellte das Unternehmen Messgeräte für Verteidigungsprodukte her. Das Unternehmen wurde 1945 in United States Time Corp. umfirmiert.

Timex Uhren

Nach dem Korea Krieg ging der Umsatz für Verteidigungsprodukte zurück. Lehmkuhl war davon überzeugt, dass eine günstige und haltbare Uhr erfolgreich sein wird. Durch Automatisierung und Präszisions-Fertigung konnte er Armbanduhren günstiger herstellen als die Konkurrenten aus der Schweiz und Deutschland.

Mit der neuen Legierung Armalloy wurden die traditionellen Rubine als Lager ersetzt. 1950 wurden dann schließlich die günstigen Timex Armbanduhren vorgestellt. Mit einer erfolgreichen Werbekampagne wurde der neue Slogan “Timex – Takes a Licking and keeps on Ticking” unter Beweis gestellt.

Die Timex-Uhren wurde auch von Drogerien, Kaufhäusern und an Zigarrenständern verkauft. Dadurch hatte die Marke Timex einen Marktanteil von 30 % im Jahr 1962 in den USA. Im Jahr 1969 wurde das Unternehmen erneut umfirmiert und hiess nun Timex Corporation.

Timex in der Quarzkrise

In den 1970er und 80er Jahren wurde die US-amerikanische Uhrenindustrie durch die günstigen Quarzuhren aus Japan stark angegriffen. Durch die günstigen und genauen Quarzuhren waren die mechanischen Uhren von Timex überflüssig geworden. Die Mitarbeiterzahl sank von 30.000 auf 6.000.

In einem Joint Venture mit der Sinclair Research Ltd. versuchte Timex den PC-Markt zu erobern. Der PC Timex Sinclair 1000 scheiterte jedoch und 1984 gab das Unternehmen den Markt wieder auf.

Neuausrichtung

Mitte der 1980er begann Timex sich neu auszurichten. Viele Produkte wurden eingestampft und man konzentrierte sich wieder auf Armbanduhren. Timex-Uhren galten zwar als robust aber an die Qualität musste verbessert werden.

Timex verbaute bessere Batterien, haltbarere Beschichtungen, genauere Uhrwerke und machte die Uhren stärker wasserresistent. So wurde 1986 die Ironman Triathlon Uhr präsentiert, die zusammen mit Triathleten entwickelt wurde. Die Timex Ironman wurde die weltweit meist-verkaufte Sportuhr in den nächsten 10 Jahren.

Timex Werbung in der Zeitschrift National Geographic um 1970

Timex Werbung in der Zeitschrift National Geographic um 1970 von Don O’Brien (CC BY 2.0)

Indiglo und Guess

1991 kaufte Timex den Hersteller der Guess Uhren, die Callanen International, und baute so die eigene Marken-Strategie aus. 1992 präsentierte Timex dann die Indiglo mit einem eingebauten Licht-System.

Ein Jahr später wurde die Zusammenarbeit mit Walt Disney wiederbelebt und eine Disney Classic Collection lanciert. 1994 übernahm Timex dann die Lizenz für die Nautica Uhren. Unter der neuen Marke Timex Expedition, die 1997 eingeführt wurde, erscheinen extra-robuste Outdoor-Uhren.

Timex Gruppe und Lizenzen

Die Timex Corp. war inzwischen Teil der Timex Group B.V. geworden. Die Timex Group expandierte im Jahr 2000 mit der Übernahme weiterer Marken und dem Erwerb mehrere Lizenzen. So wurde 2000 die französische Modemarke Opex gekauft und 2002 die Lizenz des Designers Marc Ecko erworben.

2005 wurde dann die Schweizer Vertime SA übernommen. Das Unternehmen ist seinerseits verantwortlich für die Swiss Made Uhren und Schmuck für Versace und Versus. Im Jahr darauf lancierte Timex die neue Marke TX und kaufte mit Vincent Bérard eine Schweizer Marke für Luxusuhren.

Timex Heute

Den nächsten Schritt ging Timex 2007 mit der Einrichtung eines Hauptquartiers in Zug für die Sequel AG, die sich um die Vermarktung der Guess Uhren kümmert.

2008 wurde Timex dann intern umstrukturiert und in Geschäftseinheiten aufgeteilt:

  • Giorgio Galli Design Lab
  • Timex: Marc Eco, Nautica, Opex, Timex und TX
  • Timex Luxusuhren: Salvatore Ferragamo, Valentino Timeless
  • Sequel AG: GC, Guess
  • Vertime SA: Versace, Versus
Timex Weekender Armbanduhr für Herren

Timex Weekender Armbanduhr für Herren mit Indiglo von Scott Akerman (CC BY 2.0)

Timex in Deutschland

Während die Produktion der Uhren nach Fernost und in die Schweiz verlagert wurde, findet die Entwicklung der Uhren in den USA und auch in Deutschland statt.

Bereits 1959 übernahm Timex damals die Uhrenfirma Laco-Durowe und es waren bis zu 650 Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt. Nach der Quarzkrise blieb jedoch nur die Entwicklung in Pforzheim angesiedelt. Damit ist die Firma dort in bester Gesellschaft mit anderen bekannten Uhrenfirmen wie z.B. Archimede, Aristo, Benzinger, MC Timetrend oder Messerschmitt.

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