Kienzle ist die älteste deutsche Uhrenmarke mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1822 zurückreicht. Im Jahr 1883 tritt Jakob Kienzle ins Unternehmen ein, übernimmt dieses komplett 1897 und ab diesem Zeitpunkt heisst die Uhrenfirma auch Kienzle.
Kienzle brachte 1931 die Strapazier-Armbanduhr auf den Markt. Das äußerst robuste Stiftankerwerk Kaliber 51 überzeugte in erster Linie durch Zuverlässigkeit und Schlichtheit. In 50 Jahren wurde über 25 Millionen Uhren mit diesem Werk verkauft.
In den 60er und 70er Jahren brachte Kienzle Solaruhren, Funkuhren und Quarz-LED-Uhren auf den Markt. Ab 1996 folgeten mehrere Übernahmen und Insolvenzen des traditionsreichen Uhrenherstellers. Die letzte wurde im Juli 2014 in Meggen/Schweiz angemeldet.
Neue Kienzle Uhren für Herren
Aktuell werden von Kienzle mehrere Kollektionen mit Herrenuhren angeboten. Insgesamt werden ca. 100 Armbanduhren für Herren angeboten, die sich in folgenden Kollektionen aufteilen:
- Flieger: Fliegeruhren und Chronographen
- Pilot: Fliegeruhren und Chronographen
- Mies Van der Rohe
- Poseidon: Modische Herrenuhren mit knalligen Farben und von 44 mm bis 50 mm Durchmesser
- Funkuhren: Elegante Funkuhren mit minimalischtem Design
Kienzle Poseidon Uhren
Seit einigen Jahren bietet Kienzle wieder Armbanduhren für Herren an. Die bekannteste Serie nennt sich Poseidon. Die modischen Herrenuhren haben eine rundes Edelstahlgehäuse, wobei die drei Größen 44 mm, 48 mm und 50 mm Durchmesser angeboten werden. Die beiden größeren Kienzle Poseidon Herrenuhren zählen damit zu den angesagten XXL-Uhren.
Das Zifferblatt wird von den großen Ziffern bei 3, 6, 9 und 12 Uhr dominiert. Die Ziffern, die drei Zeiger und die Minutenskala auf dem schrägen Rand sin im gleichen Farbton gehalten. Die Poseidon Uhren sind mit einem schwarzen Silikonarmband ausgestattet und liegen gut am Handgelenk. Ein weitere Besonderheit ist die relativ große Krone bei 4 Uhr. Kienzle bietet in der Poseidon Serie auch Damenuhren, die sich in der Gestaltung leicht unterscheiden. Preislich bewegen sich die Armbanduhren unter 100 Euro.
Kienzle Funkuhren
Elegant und zeitlos gestaltet sind die schwarzen Herrenuhren mit Funk. Die flachen Kienzle Funkuhren haben lediglich zwei Zeiger für den Stunden und Minuten. Die Zeigern und die Ziffern sind schmal und unauffällige gehalten. Das Edelstahlgehäuse misst ca. 40 mm womit sich die Uhren gut als Dresswatch tragen lassen. Du kannst bei den Uhren zwischen Lederarmband und Milanaisearmband wählen.
Kienzle Flieger und Pilot
In den beiden Serien Flieger und Pilot bietet Kienzle Fliegeruhren an. Die Armbanduhren zeichnen sich durch die großen Zeiger, Ziffern und die speziellen Indizes mit dem Dreieck bei 12 Uhr aus. Viele Modelle haben zudem eine Stoppfunktion, die mit den drei Funktionsaugen realisiert werden. Die meisten Uhren der Serien haben ein Lederarmband mit farbigen Steppnähten.
Geschichte der Kienzle Uhren
Die Deutsche Uhrenfabrik wurde 1822 in Schwenningen am Necker gegründet und damit ist die älteste deutsche Uhrenmarke. Der Uhrenmacher Johannes Schlenker war als Hausierer unterwegs und vertrieb anfangs Schwarzwalduhren.
Erst 1883 unter seinem Enkel Karl Johannes Schlenker und dessen 24-jährigen Schwager Jakob Kienzle wurden mit der serienmäßigen Fertigung von Wecker und anderen Zeitmesser begonnen. Die Uhren hatten damals noch die Signatur Schlenker & Kienzle. Im Jahr 1893 wurden bereits 162.000 Wecker manuell gefertigt.
Büste von Jakob Kienzle via Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0de)
Neue Produktionsmethoden bei Kienzle
Ende des 19. Jahrhunderts wurden Teile der Produktion den neuen industriellen Methoden angepasst. 1894 wurden standardisierte Bauteile und Platinen verwendet um Kosten und Zeit bei der Herstellung der Wecker zu sparen. Zu dieser Zeit wurden die legendären Taxameter-Uhren hergestellt und der Name Flügelrad einstand. 1897 übernahm Jakob Kienzle das Unternehmen dann komplett als Alleineigentümer und heißt seit dieser Zeit auch Kienzle.
Die internationalen Anstrengen wurde vorangetrieben und neue Zweigstellen in den wichtigen Städten Paris, London und Mailand eröffnet. Im Jahr 1900 wurden erst Stechuhren, dann günstige Taschenuhren und Reisewecker auf den Markt gebracht. Ebenso wurden Borduhren für Autos hergestellt. 1903 werden mehr als 1 Million Uhren verkauft und Kienzle ist nach Junghans einer der weltweit größten Uhrenhersteller zu dieser Zeit.
Die komplette deutsche Uhrenindustrie war nach dem 1. Weltkrieg in einer Art Dauerkrise. Erst wurde 1919 die Kienzle Uhrenfabrik KG gegründet, bevor 1922 die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Im Jahr 1928 fusionierte Kienzle mit Thomas Ernst Haller AG zur Kienzle-Haller AG. Die Sparte mit den Taxametern, Instrumenten und anderer Kontrollapparate wurde in die Kienzle Taxameter und Apparate AG ausgelagert.
Kienzle Strapazier-Armbanduhr
Ab 1931 begann Kienzle die Produktion der äußerst erfolgreichen Strapazier-Armbanduhr. Von dieser robusten Armbanduhr mit Stiftankerwerk Kaliber 51 wurden weltweit über 25 Millionen Exemplare verkauft. Ende der 30er Jahr kamen zwei neue Tischuhren, die Sternzeichenuhr und die Weltzeituhr, auf den Markt. Außerdem wurde die 8-Tage-Fliegeruhr lanciert, die eine Gangreserve von über 168 Stunde hatte und in Flugzeug-Cockpits verbaut wurde.
Neubeginn mit Volksautomatic
Die nächste nennenswerte Uhr von Kienzle wurde erst im Jahr 1956 vorgestellt. Die Volksautomatic war mit einem Rotor ausgestattet, der in beiden Drehrichtungen Energie lieferte. 1962 schloss das Unternehmen ein Abkommen mit Seiko und brach feierte neue Umsatzrekorde. Kienzle war zu dieser Zeit Marktführer bei den Armbanduhren in Deutschland. Eine weitere Domäne waren die Parkuhren, die fast ausschließlich von Kienzle hergestellt wurden. Mit dem verfeinerten Handaufzugs-Kaliber 081/21 wurden sogar hochwertige Chronometer hergestellt. Als Basis-Kaliber diente das ETA 2391 Superia Chronometer.
1963 wird dann die erste Solaruhr Heliomat vorgestellt. Im Jahr darauf wird die AG in eine GmbH umgewandelt und gelang in den Besitz der Kreidler-Werke GmbH. 1970 wird der Automatik-Wecker Kienzle-Automatik vorgestellt, der mit dem Elektronikuhrwerk 627 ausgerüstet ist. Der Wecker verkauft sich 16 Millionen mal. 1972 wurde das erste Quarzuhrwerk hergestellt und im Jahr darauf die erste Quarz-LED-Armbanduhr präsentiert. Aus dem Jahr 1972 stammt auch die futuristisch anmutende Kienzle Life 2002.
Im Jahr 1986 brachte Kienzle eine Solaruhr mit polykristallinem Solargenerator heraus. 1990 erfolgte eine Taucheruhr, die bis 12.000 Meter wasserdicht war. 1996 wurde eine zweimotorige Funkuhr lanciert, die über Funk gesteuert wurde. Im Jahr 1989 wir dann Kienzle von der Deutschen Uhrenfabrik DUFA übernommen. DUFA geht aber im Jahr 1996 Konkurs und 1997 wird die Highway Holdings Group aus Hong Kong wird neuer Eigentümer.
Kienzle AG und Neugründung
Im Jahr 2002 kehrte die Kienzle AG zurück nach Hamburg und den beiden darauffolgenden Jahren wurden 650.000 Zeitmesser verkauft. 2006 übernehmen zwei Hamburger Geschäftsleute (Kruse-Thamer und Hahn) die Marke und wollen diese international neu ausrichten.
2007 wird die neue Kollektion Kienzle 1822 präsentiert und seit 2008 sind die Armbanduhren mit Made in Germany versehen. Zu dieser Zeit werden auch wieder mechanische Armbanduhren gefertigt und die beiden neuen Kollektionen Edition Jakob Kienzle und Kienzle Kollektion 2007 erblicken das Licht der Welt.
Die Repetition Nr.1 ist mit einem Automatikuhrwerk mit Modul Debois Dépraz ausgestattet. Ein zuverlässiges ETA Valjoux 7750 tickt in der Tonneau-Uhr aus der Kienzle Kollektion 2007. 2010 meldete Kienzle erneut Insolvenz an und 2011 wurden die Markenrechte wurde an die Premier Trademarks AG in der Schweiz übergeben. Nach den Umbenennungen in Kienzle International AG und Holding Kienzle Watch Group AG wurde im Juli 2014 die nächste Insolvenz angemeldet.
Weiterführende Links und Quellen
- Kienzle Uhren kaufen
- Kienzle Uhren mit Geschichte (Wikipedia)
- Kienzle Uhren auf der Watch-Wiki
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