Die Schweizer Uhrenfirma Eterna ist untrennbar mit dem Kugellager-Rotor für Automatik-Uhren verbunden. Das System Eterna-Matic wurde 1948 präsentiert, und hat der Automatikuhr zum Durchbruch verholfen.

Das reibungsarme Kugellager-System für den Rotor wurde zwischen 2007 und 2009 auf das Federhaus übertragen. Das bedeutet: Weniger Reibung und mehr Energieübertragung vom Federhaus zum Uhrwerk.

Energieverluste im Federhaus

Das Federhaus ist der Energiespeicher, in Form der Gangreserve, in mechanischen Armbanduhren. Die Anforderungen an diese kleinen Wunderwerke der Technik sind enorm hoch. Auf einem möglicht kleinen Platz soll ein möglichst großes Quantum an Energie in einer Zugfeder gespeichert werden, die natürlich lange und zuverlässig arbeiten muss.

Leider arbeiten Federhäuser mit einem relativ geringen Wirkungsgrad von nur 40%, da durch die Wärmeentwicklung viel Energie verloren geht. Um die Gangreserve einer Uhr zu erhöhen muss also entweder das Federhaus vergrößert werden, oder es wird der Wirkungsgrad gesteigert.

Eterna-Matic Kugellager

Eterna hat sich bereits 1948 dem Problem der Reibungsverlust gestellt, jedoch an einer anderen Stelle. Damals wurde der Aufzugrotor mit einem Miniatur-Kugellager versehen, besser bekannt als Eterna-Matic. Dadurch wurden die Reibungsverluste reduziert und die Lebensdauer sowie Effizienz der Automatik drastisch erhöht.

Eterna Matic Kaliber 1198 mit Kugellager-Rotor

Der Eterna Kaliber 1198 mit Eterna-Matic Kugellager

Federhaus und Federkern

Der technische Direktor bei Eterna, Patrick Kury, hat die Idee zusammen mit seinem Entwicklerteam auf das Federhaus übertragen. Dort wurde zum ersten mal das Federhaus (Ablaufsystem) vom Federkern (Aufzugsorgan) getrennt. An dieser Schnittstelle entsteht normalerweise ein hoher Lagerdruck und eine hohe Reibung und Abrieb. Durch eine intelligente Trennung der beiden Organe steiger der Wirkungsgrad enorm.

Doppelt kugelgelagertes Federhaus

Die Leistung von Eterna besteht in der Forschung und Entwicklung des getrennten Systems. Der Federkern mit Aufzugwelle wurde in das Aufzugsystem mit Doppelkugellager, unabhängig vom Federhaus, platziert. Beide sind nun nicht mehr direkt verbunden und drehen frei und stabil auf den winzigen Zirkoniumoxid-Kugeln, die sich in den Doppelkugellagern befinden. Damit wurde die reibungsintensive Schnittstelle zwischen diesen beiden Elemten geschickt beseitigt.

Eterna Spherodrive im Kaliber 3505

Eterna Spherodrive System im Kaliber 3505

Vorteile des Spherodrive

Die Vorteile dieser Meisterleistung der Ingenieurskunst sind nicht hoch genug einzuschätzen.

  • Deutliche Reduktion des Verschleiß und damit erhöhte Lebensdauer des Uhrwerks und gewährleisten 20-jährige Wartungsfreiheit.
  • Es sind keine Schmierungen mehr notwendig, da Zirkoniumoxid-Kugeln verwendet werden.
  • Die Federdicke kann reduziert werden und dadurch steigt die Gangreserve.
  • Das Uhrwerk ist wesentlich weniger reparaturanfällig, und muss nicht justiert werden.
  • Es können nahezu beliebt große Federhäuser montiert werden, wodurch die Gangreserve erhöht wird.

Madison Eight-Days mit Spherodrive

In der kissenförmigen Herrenuhr tickt das Handaufzugs-Kaliber Eterna 3510. Das des intelligenten Spherodrive-Systems werden 8 Tage (192 Stunden) Gangreserve erzielt. Das rechteckige Kaliber 3510 misst 32 x 26 mm und hat eine Bauhöhe von 6,6 mm. Neben den 23 Steinen wurden in dem Uhrwerk 7 Kugellager verbaut.

Die Eterna Madison Eight-Days zeigt neben der Uhrzeit auch die Gangreserve und ein Großdatum an, dass sich per Schnellkorrektur verstellen lässt. Das Zifferblatt der Uhr hat einen Sonnenschliff mit Pavé. Die drei Varianten unterscheiden sich in der Farbe des Zifferblatts (Weiß, Grau und Schwarz) sowie durch ein Braunes oder Schwarzes Alligator-Lederarmband. Die Herren-Armbanduhr mit Manufaktur-Kaliber ist ab etwa 6.500 Euro erhältlich.

Eterna Madison Eight-Days mit Spherodrive (© Eterna)

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